Am 06 . März 2004 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)
Staatliche Fischerprüfung am
06. März 2004
Prüfungsfragen
Fischkunde
1. Welchen Zweck erfüllen in erster Linie After- und Rückenflossen?
a) Sie dienen der Fortbewegung
b) Sie dienen der Richtungsänderung
c) Sie stabilisieren die Körperhaltung
2. Bei welcher Fischart sind Rücken-, Schwanz- und Afterflossen zu einem Saum verwachsen?
a) Aal
b) Neunauge
c) Rutte
3. Welche Weißfischarten haben eine besonders lange Afterflosse?
a) Brachse und Güster
b) Nase und Barbe
c) Aitel und Hasel
4. In welcher der genannten Gruppen gibt es Fischarten mit Barteln?
a) Forellenartige
b) Weißfischartige
c) Barschartige
5. Welche Fischart hat eine besonders große, fettreiche Leber?
a) Aal
b) Rutte
c) Wels
6. Welche Aufgabe hat die Schwimmblase?
a) Sie dient der Atmung
b) Sie ermöglicht das schwerelose Schwimmen
c) Sie dient der Sammlung von Harn
7. Welche Fischart hat speziell zur Laichzeit ungenießbaren Rogen?
a) Hecht
b) Wels
c) Barbe
8. Was versteht man unter Brutpflege bei Fischen?
a) Beschützen des Laiches und der jungen Brut
b) Schlagen von Laichgruben
c) Ablegen von Laich auf Wasserpflanzen
9. Auf welche Gewässer ist das Vorkommen der Flussperlmuschel beschränkt?
a) Kalkarme Gewässer
b) Kalkreiche Gewässer
c) Sauerstoffarme Gewässer
10. Wie unterscheidet man Huchen und Regenbogenforelle?
a) Die Schwanzflosse des Huchens hat keine schwarzen Tupfen
b) Der Huchen ist rot getupft
c) Der Huchen hat keine Tupfen am Körper
11. Wie unterscheidet man den Schied vom Nerfling?
a) Der Schied hat ein unterständiges Maul
b) Der Nerfling hat ein oberständiges Maul
c) Der Schied hat ein oberständiges Maul
12. Wo sind Streber und Zingel heimisch?
a) Nur im Flussgebiet der Donau
b) Nur im Flussgebiet des Rheins
c) Im Flussgebiet von Donau und Rhein
Gewässerkunde
13. Was trifft für fischereilich fruchtbare Gewässer meist zu?
a) Ein hoher Silikatgehalt
b) Ein hoher Kalkgehalt
c) Ein hoher Gehalt an Huminsäuren
14. Welche Fischart ist für die Forellenregion typisch?
a) Frauennerfling
b) Koppe
c) Schleie
15. Welche Eigenschaften kennzeichnen u.a. die Barbenregion der Fließgewässer?
a) Felsiger Untergrund und reißende Strömung
b) Schlammiger Untergrund und langsam fließendes Wasser
c) Sandiger und kiesiger Untergrund sowie schnell fließendes Wasser
16. Was ist ein Altwasser?
a) Es ist eine natürlich oder künstlich abgetrennte ehemalige Fluss-Strecke
b) Es ist ein Gewässer, dessen Wasser gealtert ist
c) Es ist ein Gewässer mit überaltertem Fischbestand
17. Welche Nahrungskette ist typisch für den Lebensraum Fließgewässer?
a) Algenaufwuchs, Nase, Huchen
b) Phytoplankton, Bachforelle, Äsche
c) Zuckmückenlarve, Rotauge, Karpfen
18. Welche Organismen reichern das Wasser mit Sauerstoff an?
a) Das tierische Plankton (Zooplankton)
b) Das pflanzliche Plankton (Phytoplankton)
c) Muscheln und Schnecken
19. Welche der genannten Tiere sind Bioindikatoren für gering belastete Gewässer (Gewässergüteklasse I -II)?
a) Rote Zuckmückenlarven
b) Steinfliegenlarven
c) Schneckenegel
20. Wodurch kann in einem nährstoffreichen See eine für Fische gefährliche Sauerstoffzehrung auftreten?
a) Durch ansteigenden Luftdruck
b) Durch starke Algenentwicklung und Absterben der Algenmasse
c) Durch Absinken des pH-Wertes unter
21. Was versteht man unter Aufwuchs?
a) Ansiedelung von Algen auf lebendem (z.B. Wasserpflanzen)und totem (z.B. Steinen) Material
b) Massenentwicklung von pflanzlichem Plankton
c) Massenentwicklung von Schilf und Rohr
22. Welche Tiere sind in der Äschenregion als Fischnahrung wichtig?
a) Schlammröhrenwürmer
b) Wasserflöhe
c) Köcherfliegen und ihre Larven
23. Welche der folgenden Vogelarten kann aufgrund ihres Ernährungsverhaltens den Fischbestand Fließgewässern der Äschen- und Forellenregion nachhaltig reduzieren?
a) Kormoran
b) Haubentaucher
c) Stockente
24. Wodurch wird der Bisam besonders problematisch?
a) Er vertreibt die Fische aus ihrem Revier
b) Er ist ein bedeutender Nahrungskonkurrent der Fische
c) Er zerstört Dämme und Uferanlagen
Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege
25. In welche Gewässer dürfen auf keinen Fall Glasaale eingesetzt werden?
a) In die Brachsenregion von Fließgewässern der Flussgebiete von Main und Elbe
b) In Fließgewässern der Forellenregion
c) In Baggerseen mit dichtem Weißfischbestand
26. In Baggerseen sollen keine Forellen eingesetzt werden
a) bei Vorkommen von Krebsen?
b) bei Vorkommen von Hechten?
c) bei Vorkommen von Schleien?
27. Was ist zu tun, wenn beim Angeln krankheitsverdächtige Fische beobachtet werden?
a) Sofort den Bewirtschafter des Gewässers verständigen
b) Alle krankheitsverdächtigen Fische fangen, töten und vergraben
c) Dort weiterangeln, wo keine krankheitsverdächtigen Fische zu beobachten sind
28. Für die Vermehrung von Äsche und Nase und das Aufkommen von ausreichend Jungfischen dieser Arten ist als Grundvoraussetzung nötig
a) geeignete Laichplätze?
b) eine Wassertemperatur im Sommer über 20 °C?
c) ein jährlicher Besatz mit laichreifen Äschen und Nasen?
29. Bei welcher maximalen Wassertemperatur ist in einem Fließgewässer ein Besatz mit Bachforellen auf keinen Fall zu vertreten?
a) 10 °C
b) 15 °C
c) 25 °C
30. Ein Wassertemperaturausgleich beim Fischeinsatz ist erforderlich,
a) um den Druck für die Schwimmblase auszugleichen?
b) um Folgeschäden an Haut und Kiemen zu vermeiden?
c) um Hautparasiten abzuschwemmen?
31. Wozu dient eine Fischfangstatistik?
a) Sie ist Grundlage einer fischereilichen Gewässerbewirtschaftung
b) Sie wird zur Vorlage beim Finanzamt benötigt
c) Sie ist der Nachweis für getätigten Fischbesatz
32. Inwiefern können Schnecken eine Gefahr für den Fischbestand darstellen?
a) Als Zwischenwirte gefährlicher Fischparasiten
b) Überhaupt nicht
c) Als Nahrungskonkurrenten
33. Welches Verhalten lässt darauf schließen, dass ein Fisch erkrankt ist?
a) Der Fisch steht in der Strömung und bewegt sich kaum
b) Der Fisch verteidigt aggressiv seinen Unterstand gegenüber Artgenossen
c) Der Fisch steht apathisch im Flachwasserbereich und zeigt kein Fluchtverhalten
34. Karpfenläuse schmarotzen
a) nur auf den Kiemen?
b) nur auf den Flossen?
c) auf der gesamten Körperoberfläche?
35. Die Krebspest wird hervorgerufen durch
a) ein Virus?
b) ein Bakterium?
c) einen Pilz?
36. Was ist beim Besatz mit einsömmrigen Hechten zu beachten?
a) Die Hechte möglichst dicht besetzen, um ihrem Schwarmverhalten Rechnung zu tragen
b) Da die einsömmrigen Hechte noch Brutpflege benötigen, dürfen sie nur zusammen mit mehrsömmrigen Hechten besetzt werden
c) Die Hechte möglichst einzeln und verteilt in das Gewässer aussetzen, um Verlusten durch Kannibalismus vorzubeugen
Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische
37. Warum sind schadhafte Schnurführungsringe an der Angelrute nicht fischwaidgerecht?
a) Sie können die Schnur beschädigen, so dass sie von stärkeren Fischen abgerissen werden kann
b) Sie behindern den Schnurablauf beim Wurf
c) Die beschädigte Schnur kann vom Fisch leichter gesehen werden
38. Für welche Fischart ist der Blinker ein guter Köder?
a) Bachforelle
b) Aal
c) Barbe
39. Welche Umstände versprechen die besten Fangaussichten auf Aal mit der Angel?
a) Kalte, klare Nächte im April
b) Warme Sommernächte mit bedecktem Himmel
c) Stürmische Schlechtwetterlage im Winter mit Schneetreiben
40. Was ist für den Fangerfolg in der Spinnfischerei in erster Linie wichtig?
a) Führung des Köders
b) Rutenlänge
c) Schnurlänge
41. Was ist beim Landen eines größeren Fisches zu beachten?
a) Rute weglegen und Schnur mit den Händen ziehen
b) Fisch so schnell wie möglich mit der Rute aus dem Wasser heben
c) Nach dem Drill Fisch mit Kescher oder Gaff landen
42. Welche Zusatzausrüstung gehört außer Fang- und Landegeräten unbedingt zum fisch- gerechten Angeln?
a) Längenmaß, Hakenlösegerät
b) Ersatzteile, Ersatzrute
c) Fischwaage, Rutenhalter
43. Was ist nach dem Landen eines maßigen Fisches am vordringlichsten?
a) Betäuben und Abködern
b) Schlachten
c) Wiegen
44. Woran ist zu erkennen, dass ein Karpfen vor dem Schlachten einwandfrei betäubt ist?
a) Am Aufsperren der Kiemendeckel
b) Am Muskelzittern des Körpers
c) Am Ausbleiben des Augendrehreflexes
45. Wann soll beim Forellenfischen der Anhieb gesetzt werden?
a) Erst nachdem die Forelle den Köder sicher geschluckt hat
b) Unmittelbar nach dem Biss
c) Erst wenn die Forelle einige Zeit nach dem Biss Schnur abzieht
46. Welche Aufgabe hat die Rücklaufsperre an der Stationärrolle?
a) Sie verhindert das falsche Aufwinden der Schnur
b) Sie verhindert die Verdrallung der Schnur
c) Sie verhindert die unbeabsichtigte Schnurfreigabe
47. Was sind AFTMA - Klassen?
a) Einteilung der Sportfischer bei Wettbewerben
b) Gewichtseinteilung der Meeresschnüre
c) Normung der Flugangelschnüre
48. Für welchen Fisch ist die Trockenfliege ein geeigneter Köder?
a) Zander
b) Rutte
c) Äsche
Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts
49. Das Fischereirecht erstreckt sich auf
a) Wasserpflanzen?
b) Fischlaich und sonstige Entwicklungsformen der Fische sowie auf Fischnährtiere?
c) die Sumpfschildkröte und Frösche?
50. Welche Aussage gehört zum gesetzlichen Hegeziel?
a) Erhaltung und Förderung eines der Größe, Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit des Gewässers angepassten artenreichen und gesunden Fischbestandes
b) Erhaltung und Förderung eines der Größe des Gewässers angepassten gesunden und angelfischereilich interessanten Fischbestandes
c) Erhaltung eines der Größe des Gewässers angepassten Fischbestandes durch Besatz mit fangreifen Fischen
51. Für welchen Zeitraum gilt der Jugendfischereischein?
a) Vom Tag der Ausstellung bis zum vollendeten 18.Lebensjahr
b) Vom Tag der Ausstellung bis zum vollendeten 14.Lebensjahr
c) Vom Tag der Ausstellung jeweils für ein Jahr
52. Welche Papiere muss man beim Angeln mit sich führen?
a) Fischereischein und Erlaubnisschein (falls nicht befreit von der Erlaubnisscheinpflicht)
b) Bundespersonalausweis
c) Zeugnis über die bestandene Fischerprüfung
53. Sie angeln an einem See und werden von einem bestätigten Fischereiaufseher kontrolliert. Darf der Fischereiaufseher die von Ihnen gefangenen Fische besichtigen?
a) Nur bei Verdacht, dass Sie gegen Bestimmungen zu Schonmaß und -zeit verstoßen haben
b) Er darf die Fische nur unter Anwesenheit der Polizei besichtigen
c) Ja
54. Hat das Tierschutzgesetz Bedeutung für den Angelfischer?
a) Nein, es hat keine Bedeutung
b) Ja, denn es verbietet, Fische über eine bestimmte Stückzahl hinaus zu fangen
c) Ja, denn es verbietet, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen
55. Sie fangen am 15.Oktober beim Fliegenfischen eine Bachforelle mit 35 cm Länge.
Die Forelle lässt sich problemlos vom Haken lösen. Wie verhalten Sie sich richtig?
a) Sie betäuben und töten die Forelle
b) Sie setzen die Forelle unverzüglich in das Gewässer zurück
c) Sie hältern die Forelle in einem Setzkescher, um sie erst am Ende des Angeltages zu töten
56. Welche der nachstehenden Fischfangmethoden ist nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) verboten ?
a) Fang mit der Hegene
b) Fang mit lebenden Köderfischen
c) Fang mit Reusen
57. Haben Muscheln nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern eine Schonzeit?
a) Nein
b) Ja, die Teich- und Flussmuscheln sowie die Flussperlmuschel sind ganzjährig geschont
c) Die Flussperlmuschel darf nur vom Perlfischer mit besonderer Genehmigung entnommen werden, alle anderen Muscheln können als Köder verwendet werden
58. Wann ist nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern während der Nachtzeit der Fischfang durch menschliche Tätigkeit verboten?
a) Eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang
b) Eine Stunde nach Sonnenuntergang bis eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang
c) Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
59. Steht die Wasserspitzmaus als besonders geschützte Tierart unter Naturschutz?
a) Nein
b) Ja
c) Sie darf nur an Fließgewässern der Forellen- und Äschenregion gefangen werden
60. Wie sind Speisekrebse vorschriftsmäßig zu töten?
a) Sie müssen in stark kochendes Wasser gegeben werden, das sie vollständig bedeckt und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kocht
b) Sie müssen in angewärmtes Wasser gelegt und dann zum Kochen gebracht werden
c) Sie müssen mit einem Schlag betäubt, dann ausgeweidet und anschließend gekocht werden