Am 01 . März 2003 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)
Staatliche Fischerprüfung am
01. März 2003
Prüfungsfragen
Fischkunde
1. Welche Fischarten gehören zu den Karpfenartigen (Cypriniden)?
a) Strömer und Moderlieschen
b) Äsche und Stint
c) Zingel und Streber
2. Welche der folgenden Tierarten verbringt die ersten Entwicklungsjahre eingegraben im Gewässerboden?
a) Flußneunauge
b) Schlammpeitzger
c) Stör
3. Welche Aussage ist richtig?
a) Wels (Waller) und Zwergwels haben eine Fettflosse
b) Zwergwels und Mairenke haben eine Fettflosse
c) Zwergwels und Huchen haben eine Fettflosse
4. Wie viele Eier pro kg Körpergewicht trägt ein laichbereiter Hechtrogner im Durchschnitt?
a) 3.500 - 5.000
b) 35.000 - 45.000
c) 70.000 - 90.000
5. Welche Flosse hat keine Flossenstrahlen?
a) die Fettflosse vom Seesaibling
b) die Schwanzflossse der Koppe
c) die Afterflosse der Rutte (Quappe)
6. Bei welcher Fischart ist der untere Lappen der Schwanzflosse deutlich länger als der obere?
a) Brachse
b) Zobel
c) Güster
7. Welche Fischart klebt die Eier an Wurzelwerk und Steine?
a) Zander
b) Seeforelle
c) Blaufelchen
8. Welche Fischart hält eine Winterruhe?
a) Huchen
b) Rutte (Quappe)
c) Aal
9. Welche Fischart ist besonders nachtaktiv?
a) Wels (Waller)
b) Moderlieschen
c) Rotauge
10. Welche Fischart hat brustständige Bauchflossen?
a) Schrätzer
b) Güster
c) Seesaibling
11. Wieviele Barteln hat der Steinbeißer (Dorngrundel)?
a) vier
b) sechs
c) acht
12. Wie kann man den Hasel zuverlässig vom Aitel (Döbel) unterscheiden?
a) der Hasel hat eine nach innen gebuchtete Afterflosse
b) der Aitel hat eine nach innen gebuchtete Afterflosse
c) nur der Hasel hat dunkelumrandete Schuppen
Gewässerkunde
13. Wie hoch ist normalerweise der Sättigungswert des Wassers für Sauerstoff bei 10°
a) rund 3 mg Sauerstoff im Liter Wasser
b) rund 5 mg Sauerstoff im Liter Wasser
c) rund 11 mg Sauerstoff im Liter Wasser
14. Welche Fischarten leben im Fließgewässer hauptsächlich in der Brachsenregion?
a) Wels und Güster
b) Barbe und Nase
c) Huchen und Äsche
15. Wodurch kann in einem nährstoffreichen See eine für Fische gefährliche Sauerstoffzehrung auftreten?
a) durch rasch ansteigenden Luftdruck
b) durch starke Algenentwicklung und anschließendes Absterben der Algen
c) durch Absinken des pH-Wertes unter 5
16. Welche der folgenden Fischarten sind typisch für die Forellenregion?
a) Bachneunauge, Elritze
b) Hasel, Schied
c) Dreistachliger Stichling, Kaulbarsch
17. Bei einem pH-Wert von 9,0 bezeichnet man den Reaktionszustand des Wassers als?
a) schwach sauer
b) alkalisch
c) neutral
18. Zum pflanzlichen Plankton (Phytoplankton) zählen/zählt?
a) auf der Wasseroberfläche schwimmende höhere Wasserpflanzen, z. B. Wasserlinsen
b) im Freiwasser eines Sees schwebende mikroskopisch kleine Pflanzen (Schwebalgen)
c) die Algenschicht auf Steinen am Gewässergrund (Aufwuchs)
19. Was ist unter der Vollzirkulation eines Sees zu verstehen?
a) die vollständige Umsetzung der verfügbaren Nährstoffe in pflanzliche Biomasse
b) die vollständige Umwälzung des Wasserkörpers
c) der Zeitraum, in dem sich der Wasserkörper rechnerisch durch Zufluss und Niederschläge erneuert
20. Welcher Faktor fördert die Entwicklung von pflanzlichem Plankton (Phytoplankton) in einem See wesentlich?
a) saurer Regen
b) hoher Sauerstoffgehalt des Wassers
c) Eintrag von Phosphaten
21. Welches Beispiel einer Nahrungskette ist typisch für die Brachsenregion?
a) Kleintiere - Koppe - Bachforelle
b) Kleintiere - Rotauge - Hecht
c) Algen - Nase - Huchen
22. Von welchen Flüssen liegt ein Teil ihres Einzugsgebietes in Bayern?
a) von Rhein und Elbe
b) von Oder und Neiße
c) von Mosel und Ems
23. Welche der folgenden Vogelarten bildet Brutkolonien?
a) Haubentaucher
b) Gänsesäger
c) Graureiher (Fischreiher)
24. Welche Tiere sind in Fließgewässern der Forellen- und Äschenregion eine wesentliche Nahrungsquelle für Forellenartige?
a) Köcherfliegenlarven
b) Gelbrandkäferlarven
c) Hüpferlinge
Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege
25. Wieviel Stück Glasaale gehen auf ein kg?
a) ca. 1500 Stück
b) ca. 3000 Stück
c) ca. 5000 Stück
26. Erreger der Furunkulose bei Forellen sind?
a) Viren
b) Bakterien
c) Pilze
27. Ein Wassertemperaturausgleich beim Fischeinsatz ist erforderlich,
a) um den Druck für die Schwimmblase auszugleichen
b) um Folgeschäden an Haut und Kiemen zu vermeiden
c) um Hautparasiten abzuschwemmen
28. Die Krebspest wird hervorgerufen durch
a) Einschleppung der Wasserpest (Wasserpflanze) in Gewässer mit Edelkrebsbeständen
b) ein Bakterium
c) einen Fadenpilz
29. Warum dürfen in Krebsgewässer keine Aale eingesetzt werden?
a) Aale sind Zwischenwirte der Krebspest
b) Aale fressen die frisch gehäuteten Krebse
c) Aale sind starke Nahrungskonkurrenten der Krebse
30. Was kann der Fischereiberechtigte tun, wenn ein Gewässer einen hohen Bestand an kleinwüchsigen Flussbarschen aufweist?
a) den Barschbestand intensiv befischen und nur die großwüchsigen Barsche entnehmen
b) den Barschbestand intensiv befischen und überwiegend die kleinwüchsigen Barsche entnehmen
c) das Gewässer verstärkt mit Karpfen und Schleien besetzen, um die Barsche zu verdrängen
31. Welche Merkmale können den Verdacht auf eine Infektion mit der Frühlingsvirämie des Karpfens (SVC) begründen?
a) geschwollene Kiemen, Notatmung
b) Glotzaugen, aufgetriebener Leib, Blutergüsse auf Organen und in der Muskulatur
c) zahlreiche weiße Pünktchen auf Haut und Kiemen
32. Welche Fischart steht bei abnehmendem Sauerstoffgehalt in einem Gewässer zuerst an der Oberfläche und schnappt nach Luft (Notatmung)?
a) Äsche
b) Aitel (Döbel)
c) Barbe
33. Welcher Grundsatz gilt für die Wahl der Besatzfische?
a) Satzfische sollen in der Regel geschlechtsreif sein
b) die Mindestlänge der Satzfische soll dem Schonmaß entsprechen, damit sie nicht untermaßig verangelt werden
c) Satzfische sollen in der Regel ein- oder zweisömmerige Jungfische sein
34. Fische sind für die Ausbreitung bestimmter heimischer Muschelarten wichtig,
a) weil sie kleine Jungmuscheln fressen und andernorts unverdaut wieder ausscheiden
b) weil sie sich bevorzugt von Muschelparasiten ernähren
c) weil die Muschellarven einen Teil ihrer Entwicklung auf den Kiemen von Fischen verbringen
35. Durch welche fischereiliche Maßnahme können Sie in einem Gewässer der Äschenregion den Bestand an Schneidern oder Strömern fördern?
a) durch Besatz mit fangreifen Bach- oder Regenbogenforellen
b) durch intensive Befischung von Raubfischen und Aiteln
c) durch ganzjährige Schonung aller im Gewässer vorkommenden Weißfischarten
36. Welchen Zweck hat die Schonzeit bei Fischen?
a) um diesen Fischarten eine möglichst ungestörte Laichablage zu ermöglichen
b) um zu verhindern, dass minderwertige Fische auf den Markt kommen
c) um auszuschließen, dass die Gewässer während der Schonzeit vorkommender Fischarten befischt werden
Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische
37. Eine gebräuchliche Fangmethode für Aale ist das
a) Grundfischen mit der Hegene
b) Schleppfischen mit totem Köderfisch
c) Grundfischen mit Tauwurm
38. Mit welchem Knoten wird ein Plättchenhaken am Vorfach befestigt?
a) Blut- oder Fassknoten
b) Haken- oder Schaftknoten
c) Schlaufenknoten
39. Verstärkte Vorfächer aus speziellem Material wie Stahldraht oder Kevlar werden vorwiegend eingesetzt beim
a) Fliegenfischen auf Äschen
b) Grundfischen auf Brachsen
c) Spinnfischen auf Hechte
40. Die Hegene mit Nymphen ist eine besonders fängige Montage für den
a) Fang von Barben in Fließgewässern
b) Fang von Brachsen in Fließgewässern und Seen
c) Fang von Flussbarschen in Seen
41. Als Paternosterangel bezeichnet man
a) ein Schleppsystem zur Befestigung eines toten Köderfisches mit mindestens 2 Drillingen
b) eine verbotene Angelmethode zum gleichzeitigen Fang mehrerer Fische aus einem Schwarm
c) eine Angel mit Bleibeschwerung am Schnurende und Haken an seitlich abzweigenden Mundschnüren
42. Fliegenvorfächer
a) haben immer eine gleichbleibende Schnurstärke?
b) sind einseitig verjüngt?
c) sind an beiden Enden verjüngt?
43. Was ist ein Pilker?
a) ein schwerer Metallköder, der beim Hochziehen oder Absinken Raubfische zum Anbiss verleiten soll
b) ein Haken zum Landen großer Fische
c) ein Spinnköder aus Weichgummi (Fischimitation)
44. Wie kann man grätenreiche Weißfische auf einfache Art so behandeln, dass die Fleischgräten nach der Zubereitung kaum stören?
a) durch Einschneiden der Haut und Muskulatur in Abständen von 2-3 mm bis auf die Wirbelsäule
b) durch mehrstündiges Einlegen in 5%ige Salzlake
c) durch Filetieren der Fische
45. Für welche Fischart ist der Blinker ein guter Köder?
a) Bachforelle
b) Aal
c) Barbe
46. Bei welcher Angelmethode wird eine Pose (Schwimmer) verwendet?
a) Stippfischen
b) Spinnfischen
c) Fliegenfischen
47. Wonach hat sich die Bremseinstellung an der Rolle zu richten?
a) nach der Größe der zu erwartenden Fische
b) nach dem Gewicht des Köders
c) nach der Tragfähigkeit der Schnur
48. Was ist ein Twister?
a) ein Hakensystem
b) eine besondere Blinkerart
c) ein Spinnköder aus Weichplastik
Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts
49. Welche Tierart darf nur mit Erlaubnis der Kreisverwaltungsbehörde ausgesetzt werden?
a) Elritze
b) Edelkrebs
c) Huchen
50. Welche Schonzeit und welches Schonmaß hat die Nase?
a) ganzjährig
b) 01.03 - 30.04; 30 cm
c) 01.05 - 15.06; 40 cm
51. Welcher Fisch ist nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) ganzjährig geschont?
a) Schneider
b) Zobel
c) Gründling
52. Welcher Fisch hat in der Forellenregion der Fließgewässer gemäß AVFiG weder Schonzeit noch Schonmaß?
a) Rutte (Quappe)
b) Koppe
c) Hecht
53. Wie dürfen lebende Krustentiere vorübergehend aufbewahrt werden?
a) auf Eis
b) auf einer feuchten Unterlage
c) auf einer trockenen Unterlage
54. Ab welchem Lebensjahr können Jugendliche mit bestandener Fischerprüfung einen Fischereischein auf Lebenszeit erhalten?
a) ab vollendetem 12. Lebensjahr
b) ab vollendetem 14. Lebensjahr
c) ab vollendetem 16. Lebensjahr
55. Vier Angler wollen zusammen ein Fließgewässer pachten. Welche der folgenden Aussagen ist richtig?
a) der Fischereipachtvertrag ist für mindestens 12 Jahre und mit höchstens einer Person als Pächter abzuschließen
b) der Fischereipachtvertrag ist für mindestens 12 Jahre und mit höchstens zwei Personen als Pächter abzuschließen
c) der Fischereipachtvertrag ist für mindestens 10 Jahre und mit höchstens drei Personen als Pächter abzuschließen
56. Zählt die auch Fisch fressende, wildlebende Ringelnatter zu den nach Naturschutzrecht geschützten Tierarten?
a) ja
b) nein
c) ja, aber nur in Naturschutzgebieten
57. Für welche der genannten Fangmethoden benötigt der Fischereiausübungsberechtigte die Genehmigung der Kreisverwaltungsbehörde?
a) Fang von Aalen mit Reusen in einem Fließgewässer der Äschenregion
b) Fang von Aalen mit dem Elektrofischfanggerät in einem Fließgewässer der Äschenregion
c) Fang von Aalen mit der Legangel in einem Baggersee
58. An Ihrem Angelplatz wächst die Wasserschwertlilie. Dürfen Sie einzelne Stengel abpflücken?
a) die Wasserschwertlilie gehört zu den besonders geschützten Pflanzen und darf nicht abgepflückt werden
b) Sie dürfen nur einzelne Blütenstengel für einen Handstrauß abpflücken
c) Sie dürfen nur einzelne verblühte Pflanzen zur Samengewinnung abpflücken
59. Benötigt der Inhaber eines Jugendfischereischeins zum Fischen einen Erlaubnisschein?
a) in keinem Fall
b) ja, wenn er nicht in Begleitung des Fischereiberechtigten oder Pächters fischt
c) nein, es genügt der Erlaubnisschein des ihn begleitenden volljährigen Inhabers eines Fischereischeins
60. Welches der folgenden Tiere ist Gegenstand des Fischereirechts?
a) Fischotter
b) Sumpfbiber (Nutria)
c) Bachmuschel