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Am 05. März 2011 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)

Staatliche Fischerprüfung 2011 Hauptprüfung
05. März 2011
Prüfungsfragen



1. Fischkunde

1. Welche Fischarten waren ursprünglich in den bayerischen Gewässern nicht anzutreffen?
a) Huchen und Seesaibling
b) Zingel und Schrätzer
c) Bachsaibling und Regenbogenforelle

2. Wie werden die Larven der Bachmuschel bezeichnet?
a) Querder
b) Glochidien
c) Weidenblattlarven

3. Welche Fischart hat im Vergleich die kleinste Maulspalte?
a) Bachforelle
b) Flussbarsch
c) Blaufelchen

4. Welche Fischart hat Kammschuppen?
a) Mühlkoppe (Groppe)
b) Zingel
c) Gründling

5. Warum häuten sich Krebse?
a) Der Krebspanzer ist nach der Paarung stark beschädigt und muss erneuert werden.
b) Die Häutung dient als Schutzmechanismus gegen die Krebspest.
c) Der Krebspanzer wächst nicht mit und muss in Abhängigkeit vom Wachstum des Krebses erneuert werden.

6. Welche Fischart hat brustständige Bauchflossen?
a) Bachforelle
b) Zander
c) Güster

7. Welche Fischart hat keine Fettflosse?
a) Blaufelchen
b) Äsche
c) Mairenke

8. In welcher Jahreszeit haben die heimischen Fische den größten Zuwachs?
a) in der warmen Jahreszeit
b) in der kalten Jahreszeit
c) der Zuwachs ist zu jeder Jahreszeit gleich groß

9. Welche Fischart hat keine Schwimmblase?
a) Mühlkoppe (Groppe)
b) Aal
c) Waller (Wels)

10. Welcher Fisch legt seine Eier in langen, netzartigen Gallertschnüren an Wasserpflanzen ab?
a) Karpfen
b) Hecht
c) Flussbarsch

11. Bei welcher Fischart tritt Laichausschlag auf?
a) Bachforelle
b) Hecht
c) Brachse

12. Wie unterscheidet man Huchen und Regenbogenforelle?
a) Die Schwanzflosse der Regenbogenforelle hat schwarze Tupfen, die des Huchens keine.
b) Der Huchen ist rot getupft, die Regenbogenforelle schwarz.
c) Der Huchen hat keine Tupfen am Körper, die Regenbogenforelle hat rötlich gefärbte Flanken

2.Gewässerkunde

13. Welcher Reaktionszustand des Wassers liegt bei einem pH-Wert von 9 vor?
a) neutral
b) sauer
c) alkalisch (basisch)

14. Wodurch kann in einem nährstoffreichen See eine für Fische gefährliche Sauerstoffzehrung auftreten?
a) durch rasch ansteigenden Luftdruck
b) durch starke Algenentwicklung und anschließendes Absterben der Algen
c) durch Absinken des pH-Wertes unter 5

15. Welche Fischart ist für die Forellenregion typisch?
a) Frauennerfling
b) Mühlkoppe (Groppe)
c) Schleie

16. Wo laicht der Europäische Aal?
a) im Mündungsbereich der Flüsse
b) im Golf von Biskaya
c) in der Sargasso-See

17. Welcher Bereich eines stehenden Gewässers ist für Fische am nahrungsreichsten?
a) die Freiwasserzone
b) die Tiefenzone
c) die Uferzone

18. Welche Fischnährtiere leben vorwiegend am Gewässergrund?
a) Wasserflöhe
b) Hüpferlinge
c) Rote Zuckmückenlarven

19. Welche Eigenschaften sind für einen Saiblingssee charakteristisch?
a) nährstoffarm und tief, mit steil abfallendem Ufer
b) krautreich und flach
c) nährstoffreich und tief

20. Welche Pflanzen gehören zu den Überwasserpflanzen?
a) Segge, Simse
b) Tausendblatt, Quellmoos
c) Laichkraut, Wasserpest

21. Was ist das Säurebindungsvermögen (SBV) des Wassers?
a) es bezeichnet seinen Reaktionszustand
b) es ist ein Maß für seinen Kalkgehalt
c) es ist ein Maß für seinen Ammoniakgehalt

22. Was wird für die Selbstreinigung des Gewässers benötigt?
a) Sauerstoff
b) Kohlendioxid
c) Stickstoff

23. Welche Vogelarten ernähren sich vorwiegend von Fischen?
a) Haubentaucher, Gänsesäger, Kormoran
b) Stockente, Höckerschwan
c) Bläßhuhn, Graugans

24. Wodurch wird der Biber besonders problematisch?
a) Durch den Bau von Dämmen trägt er zur Veränderung der Gewässerstruktur bei, so dass wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Schäden entstehen können.
b) Er ist ein bedeutender Nahrungskonkurrent für Fische.
c) Durch den Bau von Nestern im Uferbereich verhindert er die Entwicklung einer Artenvielfalt.

3.Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege

25. Unter nachhaltiger Bewirtschaftung versteht man
a) Hegemaßnahmen, bei denen der Fischbestand in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und auf natürliche Weise nachwachsen kann
b) Hegemaßnahmen, bei denen laufend mehr Kapital eingesetzt werden muss
c) Hegemaßnahmen, bei denen sich der Erfolg erst nach drei Jahren zeigt

26. Was ist zu tun, wenn ein Gewässer einen Überbestand an Brachsen aufweist?
a) der Brachsenbestand soll intensiv befischt werden
b) um die Nahrungskonkurrenz zu vermindern, sollen alle anderen Fischarten intensiv befischt werden
c) der Raubfischbestand soll durch verstärkte Entnahme verringert werden

27. Unter welchem Leitgedanken ist jeder Fischbesatz vorzunehmen?
a) die Fische so billig wie möglich erwerben
b) die Fische nur in für sie geeignete Gewässer einbringen
c) lieber zuviel als zu wenig Fische besetzen

28. Welche Besatzkombination ist in flachen, weichgründigen Weihern mit ausgeprägten Wasserpflanzenbeständen sinnvoll? a) Schleie, Karpfen und Hecht
b) Bachforelle, Schleie und Zander
c) Renke, Zander und Hecht

29. Woran erkennt man, dass Karpfen an Sauerstoffmangel leiden?
a) die Fische suchen die Tiefenregion auf
b) die Fische kommen an die Oberfläche und schnappen nach Luft
c) alle Fische gehen sofort ein

30. Das Betreiben eines Wasserkraftwerks im Schwellbetrieb
a) hat keinen Einfluss auf Fische und Fischnährtiere.
b) ist von Vorteil, da die Fische sich in den Stauphasen erholen können.
c) ist schädlich, weil z.B. Laichgruben der Fische im Uferbereich trocken fallen.

31. Wie sind aus fischbiologischer Sicht abgestorbene Bäume und Äste (Totholz) in einem Gewässer zu beurteilen?
a) positiv, da es von Fischen als Unterstand angenommen und auch von einer großen Anzahl von Fischnährtieren besiedelt wird
b) negativ, da der freie Zug der Fische unterbrochen wird
c) es hat weder positive noch negative Auswirkungen

32. Eine Brachse mit Laichauschlag
a) muss sofort abgeschlagen werden, da eine Krankheit zu vermuten ist
b) zeigt eine natürliche, entwicklungsbedingte Hautveränderung
c) zeigt eine Reaktion auf schlechte Wasserqualität

33. Mechanische Verletzungen von Fischen
a) sind unproblematisch, da sie immer wieder verheilen
b) sind mögliche Eintrittspforten für Keime wie Pilze, Bakterien und Viren
c) sind immer der Beginn eines Fischsterbens

34. Die Kiemenfäule bei Karpfen ist eine
a) Pilzkrankheit, die in stark eutrophen Gewässern bei hohen Wassertemperaturen und dichtem Fischbestand zu großen Verlusten führen kann
b) Spätfolge des Kiemenkrebsbefalls
c) Virusinfektion

35. Wie sollen erkrankte Fische dem Fischgesundheitsdienst überbracht werden?
a) möglichst lebend
b) in ausgenommenem Zustand auf Eis
c) tot und tiefgefroren

36. Wie ist aus fischbiologischer Sicht die Anbindung von Kiesgruben im Uferbereich größerer Fließgewässer zu beurteilen?
a) negativ, da fischfressende Wasservögel einen leichteren Zugang zu den Wasserorganismen erhalten
b) unbedeutend, da sie nur dem Hochwasserschutz dienen
c) positiv, da sie die Lebensraumvielfalt des Flusses bereichern, sowie Fortpflanzungs- und Aufwuchsareale für viele Fischarten bieten

4.Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische

37. Was ist eine Hegene?
a) eine Reißangel für den Fang von Flussbarschen
b) eine Handangel, die bis zu 3 Anbissstellen haben darf
c) eine Handangel, die bis zu 5 Anbissstellen haben darf

38. Was versteht man unter einer Multirolle?
a) eine Rolle mit feststehender Spule
b) eine Rolle mit Getriebeübersetzung, deren Spule sich beim Wurf dreht
c) eine Rolle zum Fliegenfischen, deren Spule sich beim Wurf dreht

39. Bei welcher Art des Fischens werden bevorzugt doppelt verjüngte Schnüre benutzt?
a) beim Schleppfischen
b) beim Fliegenfischen
c) beim Stippfischen

40. Welche der drei nachfolgenden Zusammenstellungen ist richtig, wenn Haken und monofile Schnur zusammenpassen sollen?
a) Hakengröße 12, Schnurstärke 0,20 mm
b) Hakengröße 6, Schnurstärke 0,50 mm
c) Hakengröße 1/0, Schnurstärke 0,25 mm

41. Bei welcher Angelmethode ist kein Wirbel nötig, um ein Verdrehen der Angelschnur zu verhindern?
a) beim Schleppfischen
b) beim Spinnfischen mit Blinker und Wobbler
c) beim Fliegenfischen

42. Welcher Einfachhaken ist am größten?
a) Hakengröße 1
b) Hakengröße 10
c) Hakengröße 20

43. Für welche Fischarten ist der Spinner ein erfolgversprechender Köder?
a) Nase, Rotauge
b) Aal, Karpfen
c) Hecht, Flussbarsch

44. Welche Eigenschaft ist für die Trockenfliege kennzeichnend?
a) sie saugt sich voll Wasser und wird so vom Fisch nicht als Fremdkörper erkannt
b) sie schwimmt auf dem Wasser
c) es wird ein an der Luft getrocknetes, totes Insekt auf den Haken gespießt

45. Bei welchen Fischen wird zweckmäßig ein Gaff statt eines Keschers verwendet?
a) bei Fischen mit gedrungenem Körper
b) bei allen Salmoniden
c) bei sehr großen Fischen

46. Wie ist beim Schlachten von forellenartigen (Salmoniden) und karpfenartigen (Cypriniden) Fischen vorzugehen?
a) Öffnen der Leibeshöhle durch einen Bauchschnitt und Entnehmen der Eingeweide
b) den Fisch mit einem geeigneten Messer der Länge nach teilen
c) den Kopf entfernen und die Eingeweide durch den Schlund entnehmen

47. An welchem Merkmal erkennt man, dass ein gelagerter Fisch noch frisch ist?
a) nach einer Druckprobe bleibt die entstandene Delle auf der Oberfläche bestehen
b) die Augen des Fischs sind weder stark nach außen gewölbt noch stark eingesunken
c) die Rippen lösen sich extrem leicht aus dem Filet

48. Welche der genannten Zusammenstellungen ist für das Fischen auf Äschen zweckmäßig und fischwaidgerecht?
a) Gummistiefel, mittlere Spinnrute, Köderfisch am Bleikopfsystem
b) Wathose, mittlere Spinnrute, Wasserkugel, Wurmhaken mit Tauwurm beködert
c) Wathose, Fliegenrute, Trockenfliege

5. Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts

49. Erstreckt sich das Fischereirecht auch auf Fischlaich?
a) ja, bei allen Fischen
b) nein
c) ja, aber nur auf den Laich von ganzjährig geschonten Fischen

50. Wozu dient die Fischereiabgabe?
a) zum Bau von Fischerhütten
b) als Prämie für Fischereiaufseher
c) zur Förderung der Fischerei

51. Welche Schonzeit hat die Malermuschel nach der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG)?
a) sie hat keine gesetzliche Schonzeit
b) vom 1. August bis 31. Mai
c) sie ist ganzjährig geschont

52. Muss der Fischereiberechtigte Aufzeichnungen über durchgeführte Besatzmaßnahmen führen und aufbewahren?
a) nein
b) Aufzeichnungen sind zu führen und mindestens 1 Jahr aufzubewahren
c) Aufzeichnungen sind zu führen und mindestens 3 Jahre aufzubewahren

53. Welche Fischart hat nach der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG) ein Schonmaß von 50 cm?
a) Barbe
b) Hecht
c) Äsche

54. Für welche Tierart gilt in der Forellenregion der Fließgewässer keine Schonbestimmung?
a) Rutte (Quappe)
b) Aal
c) Bachneunauge

55. In welchem Fall benötigt der Fischer zur Ausübung der Fischerei keinen Fischereierlaubnisschein?
a) wenn er Mitglied eines Fischereivereins ist
b) wenn er selbst Inhaber des Fischereirechts oder Pächter des Fischwassers ist
c) wenn er die Fischerprüfung abgelegt hat

56. Wem steht das Uferbenützungsrecht an einem bestimmten Gewässer zu?
a) nur dem zur Ausübung der Fischerei Berechtigten
b) dem zur Ausübung der Fischerei Berechtigten und dessen Hilfs- und Aufsichtspersonal
c) jedem Inhaber eines gültigen Fischereischeines

57. Kann der bestätigte Fischereiaufseher die Herausgabe verbotswidrig gefangener Fische verlangen?
a) nein
b) ja
c) nur in Gegenwart des Vereinsvorsitzenden

58. Wie dürfen lebende Krustentiere vorübergehend aufbewahrt werden?
a) auf Eis
b) auf einer feuchten Unterlage
c) auf einer trockenen Unterlage

59. Wie viele Angelhaken (Anbissstellen) darf eine Handangel mit Ausnahme der Hegene höchstens haben?
a) einen
b) zwei
c) drei

60. Sie fangen am 15. Oktober beim Fliegenfischen eine Bachforelle mit 35 cm Länge. Die Forelle lässt sich problemlos vom Haken lösen. Wie verhalten Sie sich richtig?
a) Sie betäuben und töten die Forelle
b) Sie setzen die Forelle unverzüglich in das Gewässer zurück
c) Sie hältern die Forelle in einem Setzkescher, um sie erst am Ende des Angeltages zu töten