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Kormoran entdeckt das Stiftland, bedroht Teichwirte und Fischereivereine

Mit Graureiher, Mink und Biber haben sich die Fischer mehr oder weniger arrangiert. Der Biber ist keine eigentliche Konkurrenz für die Fischerei, richtet aber große Schäden an den Dämmen der Teiche an. Jetzt aber sehen Teichwirte wie Angler rot. Ein neuer Konkurrent, der bisher in unseren Breiten kaum eine Rolle spielte, hat das Stiftland als mögliches Biotop entdeckt: der Kormoran.

Der Fischfresser bedrohe zusehends die Existenz von Teichwirten und Angelvereinen, sagte der Vorsitzende des Fischereivereins Stiftland (FVS), Hans Meißner, bei der Generalsversammlung. So wurden am 23. Oktober am Rothenbürger Weiher knapp hundert Kormorane gesichtet.

Mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt wurden Vorsitzender Hans Meißner, sein Stellvertreter Wolfgang Keller, Kassier Robert Eisenmann, Schriftführer Reinhard Heide, zweiter Schriftführer Klaus Höfler, Kassenprüfer Werner Tietz und Hermann Keller.

Taucht nach Beute
Zur tierischen Konkurrenz der Angler bemerkte Meißner, dass der große schwarze Vogel die Fähigkeit besitze, nach seiner Beute zu tauchen. In unseren kleinen Flüssen wie Wondreb oder Waldnaab hätten die Fische kaum eine Chance, dem gewandten Vogel zu entkommen. Der Kormoran greife auch Fische an, die als Beute viel zu groß für ihn seien, und verletzte sie schwer. Abschussgenehmigungen brächten nicht viel, weil der Vogel Fluchtdistanzen weit jenseits einer Schrotschussentfernung zwischen sich und die Jäger lege.
Auch der Biber schaffe massive Probleme für die vereinseigene Teichwirtschaft. Dämme mussten mit hohem Aufwand bereits verstärkt werden. Die Anschaffung einer Biberfalle für 500 Euro und Abschussgenehmigungen brachten keinen Erfolg. Mit Schadenersatz sei nicht zu rechnen. "Wir müssen mit dem Biber leben", so Hans Meißner. Als besonders arbeitsintensiv bezeichnete er das Vereinsjahr. Teichwirte, Aufseher, Jugendleiter, Ortsgruppen, Ausbilder und Vorstand leisteten rund 5000 Arbeitsstunden.

808 Mitglieder
Den Mitgliederstand bezifferte Hans Meißner mit 808, davon 54 Jugendliche. "Bei den Gewässerreinigungen beteiligen sich immer weniger Mitglieder", rügte der Vorsitzende. Er appellierte, nicht nur zum Fischfang an die Gewässer zu gehen, sondern einmal im Jahr auch bei der Gewässerreinigung aktiv zu werden.

235 Zentner Fisch
Am Vorbereitungskurs für die Fischerprüfung sind derzeit 30 Leute beteiligt, darunter 18 Jugendliche. Gesellschaftlicher Höhepunkt war einmal mehr das Fischerfest. Bei elf Hegefischen wurden am Stausee Liebenstein mehr als acht Zentner Brachsen gefangen. In der Saison 2006 legten die Angler des FVS 235 Zentner Fisch auf die Schuppen. Stausee, Rothenbürger Weiher und die Tongrube bei Tirschenreuth waren die beliebtesten Angelgewässer.

Der Besatz für die kommende Saison ist der höchste in der Vereinsgeschichte. Für mehr als 56 000 Euro wurden Fische in die Vereinsgewässer eingebracht. Der Gesamtwert der Zuchtfische in der eigenen Teichwirtschaft beträgt 57.000 Euro.

Quelle: Der Neue Tag
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