Fischereidirektor a.D. Dr. Hans-Bernd Schmeller würdigt das Engagement des Fischereivereins Stiftland
Dr. Hans-Bernd Schmeller. Bild: kro
Dr. Hans-Bernd Schmeller. Bild: kro
Eine eindrucksvolle Bilanz über 50 Jahre Fischereiverein zog am Samstag beim Festabend im Kettelerhaus Dr. Hans Bernd Schmeller. Der Fischereidirektor a.D. ließ detailliert alle Höhen, aber auch manche Tiefen im Vereinsleben Revue passieren.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung zu Beginn der 60er Jahre und dem wachsenden Wohlstand sei auch der Wunsch nach einer sinnvollen Freizeitgestaltung gekommen. Deshalb seien gerade in dieser Zeit viele Vereine entweder wieder- oder neu gegründet worden. So auch der heutige Fischereiverein, der nach einem Jahr bereits 120 Mitglieder zählte. Von einem geradezu sprunghaften Anstieg auf über 600 Mitglieder berichtete der Festredner nach der Anpachtung des Liebensteiner Stausees. Heute sind rund 800 Personen im Vereinsregister verzeichnet, darunter 40 Jugendliche. Der Verein könne heute auf 70 Hektar stehendes und 38 Kilometer fließende Gewässer zurückgreifen, dazu kämen noch einmal zwanzig Hektar Aufzuchtteiche.
Zentraler Treffpunkt sei die in Eigenleistung aufgebaute Fischerhütte. Den Teichwirten dankte Dr. Schmeller ausdrücklich für ihre Arbeit, denn damit würden dem Verein erhebliche Besatzkosten erspart.
Ein besonderes Anliegen sei die Jugendarbeit, erinnerte Dr. Schmeller unter anderem an diverse Schulveranstaltungen, Wandertage und Ferienprogramme, die außerhalb der Jugendgruppe stattfinden. Außerdem lege man großen Wert auf die soziale Komponente. Seit vielen Jahren bestehe zudem eine freundschaftliche Verbindung zur Wohngemeinschaft "St. Benedikt", deren Bewohner alljährlich das gemeinsame Angeln am Rothenbürger Weiher oder am Liebensteinspeicher mit großer Freude erwarteten.
Großen Wert lege der Verein auf die Hege und Pflege der Gewässer und Bestände, auch fischereilich nicht genutzter Fischarten. Viele Gastangler schätzten gerade deshalb den Fischbestand und die attraktiven Gewässer im Stiftland. Lieder bereiteten der Kormoran und der Biber, aber auch das übergreifende Springkraut und die Algenblüten den Fischern große Sorgen. Dr. Schmeller, "Die Fischerei dient der naturverträglichen Erholung in Natur und Landschaft und ist zugleich unverzichtbarer Teil des Naturschutzes." Rund 1100 Anwärter seien mittlerweile erfolgreich ausgebildet worden. Musikalisch wurde der Festabend von der Blaskapelle Ernestgrün unter der Leitung von Gerhard Maischl umrahmt.
Quelle: Der Neue Tag