Wieder in Vereinshand ist das Gedenkkreuz, das an der "Urfischerhütte" stand. Das berichtete in der Jahreshauptversammlung des Fischereivereins Stiftland (FVS) Vorsitzender Robert Eisenmann. Vor etwa 100 Jahren waren zwei Buben beim Schlittschuhlaufen auf einem der Teiche, die jetzt der Fischereiverein als Zuchtwasser nutzt, eingebrochen und ertrunken. Vermutlich stiftete damals die Familie ein Kreuz und stellte es auf.
Beim Bau der ersten eigenen Fischerhütte durch den Verein im Jahre 1970 wurde die "Urfischerhütte" abgebrochen. Dabei verschwand irgendwie das Gedenkkreuz. Seitdem habe es eine wahre Odyssee erfahren, sagte Eisenmann. Fest stehe jedenfalls, dass seinerzeit der Fabrikant Anton Hamm das Holzkreuz mit den zwei Figuren restaurieren ließ und es dem Fischereimuseum gespendet hat. Im alten Gebäude des Museums im ehemaligen Kloster war es ausgestellt. Im neuen Fischereimuseum fand es keinen Platz und fristete dort im Fundus sein Dasein. Im Herbst des vergangenen Jahres entdeckten die beiden Teichwirte Josef Witt und Hans Beer bei Arbeiten im Museum das Kreuz. Sie kannten es und seine Geschichte. Bürgermeister Franz Stahl hatte nichts dagegen, dass sie es mitnahmen. So kam es zurück in die Fischerhütte.
Auf dem Bild von 1969 ist das Kreuz, das an den tragischen Unfall erinnert, noch an der vorderen Giebelseite zu sehen. Ein Jahr später wurde die Hütte abgebrochen und durch eine neue ersetzt. Bild: Privat (FVS)
Der Kirchenmaler und Restaurator Matthias Krämer begutachtete das Teil und kam zu dem Schluss, dass es in diesem Zustand keinen Witterungseinflüssen mehr ausgesetzt werden dürfe. Deshalb beschloss der Vorstand, eine Kopie anfertigen zu lassen. Damit ist im Moment ein Bildhauer in Pilsen betraut. Danach wird Krämer das neue Werk fachgerecht bemalen. Die Kosten für die Maßnahmen übernimmt der Fischereiverein. Die Kopie soll nahe des ursprünglichen Aufstellungsortes einen Platz finden, das Original verbleibt in der Fischerhütte.