Am 03. März 2007 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)
Staatliche Fischerprüfung am
03. März 2007
Prüfungsfragen
Fischkunde
1. Welche Fischart hat Hechelzähne?
a) Waller (Wels)
b) Aitel (Döbel)
c) Schied (Rapfen)
2. Welche Fischart hat keine Barteln?
a) Barbe
b) Nase
c) Rutte (Quappe)
3. Die Äsche hat ein
a) endständiges großes Maul mit langer Maulspalte
b) oberständiges Maul mit langen Barteln
c) leicht unterständiges kleines Maul mit kurzer Maulspalte
4. Bei welcher Fischart trägt der Kiemendeckel einen kräftigen, gekrümmten Dorn?
a) bei der Mühlkoppe (Groppe)
b) bei der Rutte (Quappe)
c) beim Waller (Wels)
5. Welche Flossen werden nicht durch Flossenstrahlen gestützt?
a) Rückenflossen
b) Schwanzflossen
c) Fettflossen
6. Bei welcher Fischart ist die Schwimmblase fest verwachsen mit dem Bauchfell?
a) Waller (Wels)
b) Aal
c) Bachforelle
7. Welche Fischarten haben im erwachsenen Stadium eine Schwimmblase ohne Schwimmblasengang?
a) Karpfenartige (Cypriniden)
b) Barschartige (Perciden)
c) Forellenartige (Salmoniden)
8. Bei welcher Fischart ist für den Beutefang das Auge unbedeutend?
a) Waller (Wels)
b) Bachforelle
c) Hecht
9. Welche Fischarten haben einen Magen?
a) Schleie und Rotauge
b) Blaufelchen und Äsche
c) Gründling und Laube
10. Welcher Fisch baut ein Nest aus Pflanzenteilen und betreibt intensive Brutpflege?
a) Äsche
b) 3-stachliger Stichling
c) Schlammpeitzger
11. Welche Fischart hat besonders fettreiches Fleisch?
a) Flußbarsch
b) Aal
c) Rutte (Quappe)
12. Die Elritze gehört zur Familie der
a) Barschartigen (Perciden)
b) Karpfenartigen (Cypriniden)
c) Schmerlenartigen (Cobitiden)
2. Gewässerkunde
13. Bei welcher der angegebenen Temperaturen kann das Wasser am meisten Sauerstoff binden?
a) Bei +1 °C
b) Bei +4 °C
c) Bei +8 °C
14. Was bezeichnet man in einem See als "Wasserblüte "?
a) die Blütezeit von Schwimmblattpflanzen, z. B. Teichrosen
b) eine übermäßige Entwicklung von pflanzlichem Plankton (Phytoplankton)
c) den starken Anflug von Blütenpollen auf dem Gewässer
15. Welche der genannten Tiere sind Bioindikatoren für gering belastete Fließgewässer (Gewässergüteklasse I -II)?
a) Rote Zuckmückenlarven
b) Steinfliegenlarven
c) Schneckenegel
16. Welche Fischarten leben hauptsächlich in der Äschen- und Barbenregion?
a) Nase und Huchen
b) Mühlkoppe und Elritze
c) Schleie und Rotfeder
17. Die Brachsenregion ist gekennzeichnet durch
a) eine geringe Strömung
b) eine reißende Strömung
c) überhaupt keine Strömung
18. Welche Fischart lebt bevorzugt in der flachen, pflanzenbestandenen Uferzone eines Sees?
a) Hecht
b) Seesaibling
c) Zander
19. Was versteht man unter dem Begriff Sommerstagnation?
a) eine gleichmäßige Sauerstoffverteilung in einem See während des Sommers
b) eine stabile Temperaturschichtung eines Sees zur Sommerzeit
c) eine gleichmäßige Verteilung des Fischbestands eines Sees über die gesamte Wasserfläche
20. Wann wird der Sauerstoffgehalt in einem stehenden Gewässer gering sein?
a) bei Dunkelheit und Massenvorkommen von Algen oder Unterwasserpflanzen
b) bei Sonnenschein und Massenvorkommen von Algen oder Unterwasserpflanzen
c) der Sauerstoffgehalt in stehenden Gewässern ist immer gering
21. Welche Pflanze gehört zu den Unterwasserpflanzen?
a) Binse
b) Wasserknöterich
c) Wasserpest
22. Welche Fischnährtiere leben vorwiegend am Gewässergrund?
a) Wasserflöhe
b) Hüpferlinge
c) Rote Zuckmückenlarven und Schlammröhrenwürmer
23. Der Fischotter ernährt sich von
a) tierischem und pflanzlichem Plankton
b) Wasserpflanzen
c) Fischen, Flusskrebsen, Amphibien und kleinen Wasservögeln
24. Wie können sich Querbauwerke (z. B.: Wehre) auf die Fischbestände eines Fließgewässers auswirken?
a) sie fördern die Laichwanderungen
b) sie isolieren die Fischbestände und verhindern die Laichwanderungen
c) sie haben keinen Einfluss auf die Fischbestände
3. Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege
25. Was geschieht, wenn ein Gewässer zu stark besetzt wird?
a) geringeres Wachstum der Fische bedingt durch Nahrungskonkurrenz
b) der Fischbestand erhöht sich entsprechend
c) die großen Fische nehmen überhand
26. In welche Gewässer dürfen auf keinen Fall Glasaale eingesetzt werden?
a) in die Brachsenregion von Fließgewässern
b) in Forellenbäche
c) in Baggerseen mit dichtem Weißfischbestand
27. Unter welchem Leitgedanken ist jeder Fischbesatz vorzunehmen?
a) die Fische so billig wie möglich erwerben
b) die Fische nur in für sie geeignete Gewässer einbringen
c) lieber zuviel als zu wenig Fische besetzen
28. Ein Besatz im Rahmen einer Wiederbesiedelung mit Bitterlingen in einem Gewässer ist grundsätzlich nur sinnvoll, wenn
a) ein intakter Teichmuschelbestand vorhanden ist
b) ausreichend kiesiges Laichsubstrat vorhanden ist
c) das Gewässer großflächig mit Teichrosen bewachsen ist
29. Warum darf man in Krebsgewässer keine Aale einsetzen?
a) weil sie Nahrungskonkurrenten für die Krebse sind
b) weil sie unter anderem Krebse kurz nach der Häutung (Butterkrebse) fressen
c) weil sie schlecht abwachsen
30. Welche Fischart lebt vorzugsweise in Gewässern unter +20° C Wassertemperatur?
a) Schleie
b) Bachforelle
c) Karpfen
31. Ein Wassertemperaturausgleich beim Fischeinsatz ist erforderlich
a) um den Druck für die Schwimmblase auszugleichen
b) um Folgeschäden an Haut und Kiemen zu vermeiden
c) um Hautparasiten abzuschwemmen
32. Wodurch kann eine Verpilzung der Haut der Fische vermieden werden?
a) durch schonende Behandlung beim Aussetzen
b) durch unsachgemäße Behandlung gefangener Fische
c) durch berühren der Fische mit rauen und scharfkantigen Gegenständen
33. Eine Brachse mit Laichauschlag
a) muss sofort abgeschlagen werden, da eine Krankheit zu vermuten ist
b) zeigt eine natürliche, entwicklungsbedingte Hautveränderung
c) zeigt eine Reaktion auf schlechte Wasserqualität
34. Was kann auf Befall des Edelkrebses mit Krebspest hindeuten?
a) der Krebs ist schwarzfleckig
b) aus dem Wasser gehoben lässt der Krebs, in Normallage gehalten, Beine und Scheren kraftlos nach unten hängen
c) der Krebs hat weiße Flecken am Hinterleib
35. Zu den Innenparasiten zählen
a) Fischegel
b) Fischläuse und Kiemenkrebse
c) Kratzer und Bandwürmer
36. Wie sollen erkrankte Fische dem Fischgesundheitsdienst überbracht werden?
a) möglichst lebend
b) in ausgenommenem Zustand auf Eis
c) tot und tiefgefroren
4. Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische
37. Worin unterscheidet sich im Wesentlichen die einhändige Fliegenrute von der Spinnrute?
a) an der Fliegenrute sitzt die Rolle vor der Führungshand
b) an der Fliegenrute sitzt die Rolle hinter der Führungshand
c) an der Fliegenrute sitzt die Rolle zwischen den Fingern der Führungshand
38. Was versteht man unter der Aktion einer Rute?
a) die Art der Verwendung der Rute
b) die Dynamik und Kraftverteilung über den Rutenkörper beim Wurf
c) die Stärke der Rute
39. Bei welcher Art des Fischens werden bevorzugt doppelt verjüngte Schnüre benutzt?
a) beim Schleppfischen
b) beim Fliegenfischen
c) beim Stippfischen
40. Vor dem Zusammenziehen des Knotens sollte man die Schnur
a) erwärmen
b) einfetten
c) anfeuchten
41. Wirbel sind besonders wichtig beim:
a) Fliegenfischen
b) Spinnfischen
c) Grundfischen
42. Welcher Einfachhaken ist am größten?
a) 18
b) 1
c) 3/0
43. Welche Drillingsgrößen sind für Hechte waidgerecht?
a) etwa Größe 2 und größer
b) Größe 6 bis 8
c) alle Hakengrößen
44. Was ist ein Twister?
a) ein Hakensystem
b) eine besondere Blinkerart
c) ein Spinnköder aus Weichplastik
45. Wozu dient vorwiegend das leichte Stippfischen?
a) dem Fang von kleineren Hechten
b) dem Fang kleinerer Friedfische
c) dem Fang von größeren Karpfen
46. Welche Umstände versprechen die besten Fangaussichten auf Aal mit der Angel ?
a) kalte, klare Nächte im April
b) warme Sommernächte mit bedecktem Himmel
c) stürmische Schlechtwetterlage im Winter mit Schneetreiben
47. Warum darf ein gefangener untermaßiger Fisch beim Zurücksetzen nur mit nassen Händen angefasst werden?
a) damit die Haut des Fisches nicht beschädigt wird
b) damit der Fisch nicht merkt, dass er nicht mehr im Wasser ist
c) damit keine Hautschäden an der Hand des Anglers auftreten
48. Sie haben frühmorgens im Sommer einen Karpfen gefangen. Sie wollen weiter angeln. Für welche der folgenden Möglichkeiten entscheiden Sie sich, um den geschlachteten Fisch am besten frisch zu halten?
a) den Karpfen in einer Plastiktüte in den Schatten legen
b) den Karpfen in einem Setzkescher in kühles Wasser hängen
c) den Karpfen töten und in einer Kühlbox mit Kühlakkus aufbewahren
5. Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts
49. Besteht für den Fang mit Aneignung von Fischnährtieren eine Fischereischeinpflicht?
a) ja, aber nur für den Fang in nicht geschlossenen Gewässern
b) nein
c) ja, es genügt für den Fang in nicht geschlossenen Gewässern der normale Fischereischein
50. Wer ist in Bayern für die Erteilung des Fischereischeines zuständig?
a) die Kreisverwaltungsbehörde
b) die Gemeinde
c) die Landesanstalt für Landwirtschaft - Institut für Fischerei
51. Wem ist der Fischereischein auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen?
a) den Polizeibeamten, Fischereiaufsehern, Fischereiberechtigten und Fischereipächtern
b) den Bezirksfachberatern für das Fischereiwesen
c) den Inhabern von Fischereierlaubnisscheinen und Mitgliedern der Naturschutzwacht
52. Ist in der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) für die Brachse eine Schonzeit festgesetzt?
a) ja, vom 1. Oktober mit 31. Dezember
b) ja, vom 15. Februar mit 30. April
c) nein
53. Welche Fischarten haben nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) die gleiche Schonzeit?
a) Regenbogenforelle - Seesaibling
b) Bachsaibling - Bachforelle
c) Äsche - Huchen
54. Welche Fischart hat nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) das höchste Schonmaß?
a) Schied (Rapfen)
b) Nerfling (Aland)
c) Rutte (Quappe)
55. Dürfen Fische, die Krankheitserscheinungen zeigen oder erkrankt sind, in den Verkehr gebracht werden?
a) nein
b) nur mit Erlaubnisbescheinigung durch einen Tierarzt oder den Fischgesundheitsdienst
c) ohne weiteres, da Fischkrankheiten nicht auf den Menschen übertragen werden können
56. Wie ist die Handangel zu beaufsichtigen?
a) die Handangel muss ständig beaufsichtigt werden
b) die Handangel muss in regelmäßigen Zeitabständen beaufsichtigt werden
c) die Art der Beaufsichtigung regelt der Angler selbständig je nach Angelmethode
57. Welcher Fisch darf in nicht geschlossenen Gewässern nur mit Erlaubnis der Kreisverwaltungsbehörde ausgesetzt werden?
a) Flussbarsch
b) Schleie
c) Zander
58. Wie muss ein gefangener, überlebensfähiger Fisch, der zu schonen ist, behandelt werden?
a) er ist schonend vom Haken zu lösen und sofort zurückzusetzen
b) er ist zu töten und dem Tageshöchstfang zuzurechnen
c) er ist im Setzkescher solange zu hältern, bis er sich erholt hat und anschließend zurückzusetzen
59. Wer darf in Gewässern, die zur Fischerei benutzt werden, Molche, Frösche, Kröten und Unken fangen?
a) niemand, weil ihr Fang verboten ist
b) Jedermann
c) der zur Ausübung der Fischerei Berechtigte
60. Wie sind Speisekrebse vorschriftsmäßig zu töten?
a) sie müssen in stark kochendes Wasser gegeben werden, das sie vollständig bedeckt und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kocht
b) sie müssen in angewärmtes Wasser gelegt und dann zum Kochen gebracht werden
c) sie müssen mit einem Schlag betäubt, dann ausgeweidet und anschließend gekocht werden