Am 01. März 2008 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)
Staatliche Fischerprüfung am
01. März 2008
Prüfungsfragen
Fischkunde
1. Zu welcher Gruppe der Wirbeltiere gehören die meisten einheimischen Süßwasserfischarten?
a) zu den Knorpelfischen
b) zu den Knochenfischen
c) zu den Rundmäulern
2. Wie hat man sich die Urform des Karpfens vorzustellen?
a) hochrückig und ohne Schuppen
b) hochrückig und wenig Schuppen
c) langgestreckt und voll beschuppt
3. Wie unterscheidet man eine einsömmerige Barbe (Jungbarbe) von einem Gründling?
a) die Barbe hat zwei, der Gründling keine Barteln
b) die Barbe hat vier, der Gründling keine Barteln
c) die Barbe hat vier, der Gründling zwei Barteln
4. Welche Art von Schuppen haben die forellenartigen Fische (Salmoniden)?
a) nur Kammschuppen
b) Rundschuppen und Schmelzschuppen
c) nur Rundschuppen
5. Wovon hängt die Temperatur des Fischblutes hauptsächlich ab?
a) von der Menge der Nahrungsaufnahme
b) von der Schnelligkeit der Fortbewegung
c) von der Wassertemperatur
6. Die männliche Schleie ist erkennbar
a) an den größeren Brustflossen
b) an den größeren Bauchflossen
c) an der verlängerten Rückenflosse
7. Bei welcher Fischart beginnt die Rückenflosse hinter dem Ansatz der Bauchflossen?
a) Bachforelle
b) Rotauge
c) Rotfeder
8. Welches Unterscheidungsmerkmal von Bach- und Regenbogenforelle ist zutreffend?
a) die Regenbogenforelle hat auf der Schwanzflosse schwarze Punkte
b) die Bachforelle hat auf der Schwanzflosse schwarze Punkte
c) an der Schwanzflosse lassen sich Bach- und Regenbogenforelle nicht unterscheiden
9. Wo befindet sich der Geschmackssinn der Fische?
a) an den verschiedensten Stellen seines Körpers einschließlich Maul und Kiemenraum
b) ausschließlich auf der Zunge
c) ausschließlich auf den Kiemenreusendornen
10. Zu welchem Fortpflanzungstyp gehört die Seeforelle?
a) Krautlaicher
b) Kieslaicher
c) Freiwasserlaicher
11. Bei welcher Fischart betreibt das Männchen Brutpflege?
a) Äsche
b) Dreistachliger Stichling
c) Rutte (Quappe)
12. Was versteht man unter einem Butterkrebs?
a) einen Edelkrebs im Jugendstadium
b) einen an Krebspest erkrankten Krebs
c) einen frisch gehäuteten Krebs
2. Gewässerkunde
13. Was versteht man unter dem Begriff der Gewässereutrophierung?
a) die natürliche Verminderung des Nährstoffgehalts in einem Gewässer
b) die Temperaturschichtung von eisbedeckten Seen im Winter
c) die Anreicherung eines Gewässers mit Nährstoffen
14. Welcher Reaktionszustand des Wassers liegt bei einem pH-Wert von 9 vor?
a) neutral
b) sauer
c) alkalisch (basisch)
15. Welche Pflanzen tragen bei Tageslicht wesentlich zur Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Wasser bei?
a) Überwasserpflanzen
b) Schwimmblattpflanzen
c) Unterwasserpflanzen
16. Das Massenvorkommen welchen Kleintieres deutet auf eine starke Belastung des Gewässers mit fäulnisfähigen Stoffen hin?
a) Steinfliegenlarve
b) Bachflohkrebs
c) Schlammröhrenwurm
17. Welche Eigenschaften kennzeichnen u.a. die Brachsenregion der Fließgewässer?
a) felsiger Untergrund und reißende Strömung
b) schlammiger Untergrund und langsam fließendes Wasser
c) sandiger und kiesiger Untergrund sowie schnell fließendes Wasser
18. Was ist ein Teich?
a) es ist ein kleinerer, natürlicher See
b) es ist ein ablassbares und regelmäßig gegen den Fischwechsel absperrbares, künstlich angelegtes Gewässer
c) es ist ein mit einem anderen Gewässer nicht in Verbindung stehendes Buhnenfeld
19. Was ist unter der Vollzirkulation eines Sees zu verstehen?
a) die vollständige Umsetzung der verfügbaren Nährstoffe in pflanzliche Biomasse
b) die vollständige Umwälzung des Wasserkörpers
c) der vollständige Sauerstoffabbau im Winter unter der Eisdecke
20. Welche Eigenschaften sind typisch für einen Renkensee?
a) nährstoffarm, relativ klar, sauerstoffhaltig auch in größerer Tiefe
b) nährstoffreich, flach, reich an höheren Wasserpflanzen
c) nährstoffreich, weichgründig, trüb, reich an Phytoplankton (pflanzliches Plankton)
21. Welche Pflanze gehört zu den Unterwasserpflanzen?
a) Wasserschwertlilie
b) Froschbiss
c) Tausendblatt
22. Welche Fischnährtiere leben in der Freiwasserzone?
a) Steinfliegenlarven
b) Wasserflöhe
c) Schlammröhrenwürmer
23. Der Biber ernährt sich von
a) Kleintieren
b) Fischen
c) Pflanzen und Baumrinde
24. Welche Insektenlarve ernährt sich auch von kleinen Fischen?
a) Kriebelmückenlarve
b) Gelbrandkäferlarve
c) Zuckmückenlarve
3. Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege
25. Welches Wasser ist für Forellen vorteilhaft?
a) fließendes, sommerkaltes und sauerstoffreiches Wasser
b) reißendes, weiches und leicht getrübtes Wasser
c) strömendes, warmes und saures Wasser
26. Was ist beim Erwerb von Besatzfischen besonders zu beachten?
a) alle Fische sollen gleich groß sein
b) die Fische müssen frei von Parasiten und Fischkrankheiten sein
c) die Fische sollen billig sein
27. In welchen Gewässern soll ein Besatz mit Bachforellen einem Besatz mit Regenbogenforellen vorgezogen werden?
a) in naturnahen und strukturreichen Gewässern der Forellenregion
b) in strukturarmen und naturfern gestalteten Wasserläufen
c) in sauerstoffärmeren Fließgewässern mit einer Wassertemperatur von teilweise über 18 0C
28. Fische sind für die Ausbreitung bestimmter heimischer Muschelarten wichtig,
a) weil sie kleine Jungmuscheln fressen und sie andernorts unverdaut wieder ausscheiden
b) weil sie sich bevorzugt von Muschelparasiten ernähren
c) weil die Muschellarven einen Teil ihrer Entwicklung auf den Kiemen oder der Haut von Fischen verbringen
29. Welche der folgenden Fischarten ist gemäß der "Roten Liste " gefährdeter Tiere Bayerns "vom Aussterben bedroht "?
a) Moderlieschen
b) Perlfisch
c) Rutte (Quappe, Trüsche)
30. Welches Verhalten lässt darauf schließen, dass ein Fisch erkrankt ist?
a) der Fisch steht in der Strömung und bewegt sich kaum
b) der Fisch verteidigt aggressiv seinen Unterstand gegenüber Artgenossen
c) der Fisch steht apathisch im Flachwasserbereich und zeigt kein Fluchtverhalten
31. Was sind Parasiten?
a) Schmarotzer, die andere lebende Tiere oder Pflanzen befallen und ihnen Nährstoffe für den eigenen Lebensbedarf entziehen
b) Tiere oder Pflanzen, die ihren Wirten Nährstoffe liefern, die diese nicht selbst produzieren können
c) Tiere, die andere Tiere fressen
32. Beim Fischen beobachten Sie eine größere Anzahl sterbender und toter Fische. Welche Maßnahmen haben Sie zu ergreifen?
a) Sie zeigen den Vorfall unverzüglich bei der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde, oder, wenn diese nicht erreichbar ist, bei einer Polizeidienststelle an
b) Sie zeigen das Fischsterben umgehend bei der zuständigen Gemeindeverwaltung an
c) Sie veranlassen die rasche Bergung und den Abtransport der toten Fische
33. Ein strukturreiches Fließgewässer
a) bietet Lebensraum für viele Fisch- und Kleintierarten bei hoher Individuendichte
b) hat den selben ökologischen Wert wie ein monotoner Fließkanal
c) sollte zur Förderung möglichst vieler Fisch- und Kleintierarten monoton umgestaltet werden
34. Was kennzeichnet ein natürliches Fließgewässer?
a) ein sich veränderndes Gewässerbett
b) ein großer Anteil an Raubfischen
c) keine Hochwasserereignisse
35. Welchen Einfluss haben Querverbauungen (Wehre), wenn sie sich in kurzen Abständen in einem Fließgewässer befinden?
a) sie verlangsamen die Fließgeschwindigkeit, der Gewässergrund verschlammt und Laichplätze auf kiesigem Grund gehen verloren
b) sie verbessern die Möglichkeit der Laichwanderung von Fischen
c) bedingt durch die längere Verweildauer des Wassers kommt es zu einer Verbesserung der Wasserqualität
36. Maßnahmen zur Wiederherstellung intakter Gewässerstrukturen (Renaturierung) dienen in erster Linie
a) dem Artenschutz
b) der leichteren Bewirtschaftung des Gewässers
c) der Freizeitnutzung
4. Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische
37. Was ist ein Streamer?
a) ein kleiner Blinker
b) eine kleine Köderfischimitation aus Weichgummi
c) eine große Kunstfliege
38. Für welche Fischart ist der Blinker ein guter Köder?
a) Bachforelle
b) Aal
c) Barbe
39. Welche Rutenaktion weisen in der Regel lange Stippruten auf?
a) parabolische Aktion
b) progressive Aktion
c) Spitzenaktion
40. Welcher Ring einer Angelrute wird beim Angeln am stärksten beansprucht?
a) Endring
b) Anlaufring
c) alle Ringe einer Angelrute werden gleichstark belastet
41. Für den Fang welcher Fische ist eine monofile Schnur mit der Stärke von 0,50 mm gut geeignet?
a) Forellen, Aitel (Döbel)
b) Hechte, Huchen
c) Rotaugen, Nasen, Äschen
42. Beim Fang welcher Fischart soll grundsätzlich ein Stahlvorfach verwendet werden?
a) Bachforelle
b) Aal
c) Hecht
43. Welchen Zweck erfüllt in erster Linie eine Pose (Schwimmer)?
a) sie verhindert das Hängenbleiben der Schnur im Kraut
b) sie bietet den Köder in einer bestimmten Wassertiefe an und zeigt den Biss an
c) Sie ermöglicht erst den gezielten Wurf des Köders
44. Was bezeichnet man als "Drilling"?
a) einen Einfachhaken mit drei Widerhaken
b) einen aus drei Haken zusammengesetzten Haken
c) einen Kunstköder mit drei Einzelhaken
45. Wonach hat sich die Bremseinstellung an der Rolle zu richten?
a) nach der Größe der zu erwartenden Fische
b) nach dem Gewicht des Köders
c) nach der Tragfähigkeit der Schnur
46. Wie soll die Schnur beim Anhieb geführt werden?
a) locker und durchhängend
b) spielt keine Rolle
c) gespannt und Fühlung mit dem Fisch
47. Wie muss ein in der Schonzeit gefangener, lebensfähiger Fisch behandelt werden?
a) soweit der Fisch das Schonmaß erreicht hat, ist er zu töten und zu verwerten
b) den Fisch schonend vom Haken lösen und sofort zurücksetzen
c) den Fisch so lange hältern bis er sich erholt hat und dann zurücksetzen
48. Worauf muss der Fischer beim Schlachten eines Aales besonders achten?
a) dass er kein Aalblut in eine offene Wunde oder in die Augen bekommt
b) dass vor dem Ausweiden Schleim und Schuppen vollständig entfernt werden müssen
c) dass die Niere im Aal verbleibt, da sie besonders delikat schmeckt
5. Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts
49. In wessen Eigentum stehen wildlebende Fische in nicht geschlossenen Gewässern?
a) sie gehören dem Inhaber des Fischereirechts
b) sie sind herrenlos, an ihnen besteht überhaupt kein Eigentum
c) sie gehören dem Staat
50. Fischereipächter eines Fließgewässers darf nur sein, wer
a) einen gültigen Fischereischein besitzt
b) einen Befähigungsnachweis für Fließgewässerbewirtschaftung erworben hat
c) mindestens seit 3 Jahren einen gültigen Fischereischein besitzt
51. Wer stellt einen Fischereierlaubnisschein aus?
a) die Gemeindeverwaltung
b) der Fischereiberechtigte oder mit dessen Einwilligung der Pächter
c) die Kreisverwaltungsbehörde
52. Ist für das Fischen mit der Handangel in einem künstlich angelegten Fischteich ein Fischereischein erforderlich?
a) ja
b) nein
c) nur dann, wenn der Fischer über 18 Jahre alt ist
53. Kann der bestätigte Fischereiaufseher die Herausgabe verbotswidrig gefangener Fische verlangen?
a) nein
b) ja
c) nur in Gegenwart des Vereinsvorsitzenden
54. Welche Fischart hat nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) vom 1. Oktober bis 28. Februar Schonzeit?
a) Regenbogenforelle
b) Seeforelle
c) Zander
55. Welche Art ist nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) ganzjährig geschont?
a) Große Flussmuschel
b) Steinkrebs
c) Wels
56. Welche Fischart hat nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) das höchste Schonmaß?
a) Barbe
b) Zander
c) Wels
57. Welches Schonmaß und welche Schonzeit wurden in der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) für die Bachforelle festgesetzt?
a) 26 cm und vom 1. Oktober bis zum 28. Februar
b) 26 cm und vom 15. Oktober bis zum 15. April
c) 28 cm und vom 15. Oktober bis zum 31. Dezember
58. Welche der nachstehenden Fischfangmethoden ist nach der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) verboten?
a) Fang mit der Hegene
b) Fang mit lebenden Köderfischen
c) Fang mit Reusen
59. Dürfen Seerosen in Altwässern gepflückt, ausgerissen, ausgegraben oder beschädigt werden?
a) nein, da sie vollkommen geschützt sind
b) ja, ohne Einschränkung
c) es darf nur eine Handvoll gepflückt werden
60. Sie fangen am 1. Januar eine Äsche mit 35 cm Länge. Die Äsche lässt sich problemlos vom Haken lösen. Wie verhalten Sie sich richtig?
a) Sie setzen die Äsche unverzüglich in das Gewässer zurück
b) Sie betäuben und töten die Äsche sofort nach dem Fang
c) Sie hältern die Äsche in einem Setzkescher bis Sie das Gewässer verlassen wollen, dann töten Sie den Fisch