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Am 03. März 2012 hat in Bayern die staatliche Fischerprüfung stattgefunden.
Bei dieser Fischerprüfung wurden die folgenden Fragen zur Beantwortung gestellt.
(nur eine Antwort ist richtig)

Staatliche Fischerprüfung 2012 Hauptprüfung
03. März 2012
Prüfungsfragen



1. Fischkunde

1. Zu welcher Gruppe der Wirbeltiere gehören die meisten einheimischen Süßwasserfischarten?
a) zu den Knorpelfischen
b) zu den Knochenfischen
c) zu den Rundmäulern

2. Wann bezeichnet man Bachforellen auch als Steinforellen?
a) wenn sie in Gewässern mit reinem Gerölluntergrund leben
b) wenn beim Schlachten im Verdauungstrakt Kieselsteine festgestellt werden
c) wenn sie in kalten und nahrungsarmen Bächen schlecht wachsen und klein bleiben

3. Bei welcher Fischart befindet sich zwischen den Bauchflossen und dem After eine scharfe Schuppenkante?
a) Rotfeder
b) Nerfling (Aland)
c) Barbe

4. Wie unterscheidet man Güster und Brachse?
a) Im Gegensatz zur Güster sind die Brustflossen bei der Brachse sehr kurz.
b) Im Gegensatz zur Güster reichen die Brustflossen bei der Brachse über den Ansatz der Bauchflossen.
c) Im Gegensatz zur Güster reichen die Brustflossen bei der Brachse bis zum Ansatz der Bauchflossen.

5. Die Barteln sind
a) Gleichgewichtsorgane
b) Geschmacks- und Tastorgane
c) Organe zur Feststellung des Wasserdrucks

6. Welche Fischart hat sehr kleine Schuppen?
a) Brachse
b) Zander
c) Rutte (Quappe)

7. Welche Fischart hat bauchständige Bauchflossen?
a) Schrätzer
b) Nerfling (Aland)
c) Zander

8. Bei welcher Fischart sind Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zusammengewachsen?
a) Waller (Wels)
b) Aal
c) Barbe

9. Welche Fischarten haben eine einkammerige Schwimmblase?
a) Zobel und Zope
b) Hasel und Aitel (Döbel)
c) Bachforelle und Äsche

10. Welche Fischarten haben einen Magen?
a) Schleie und Rotauge
b) Blaufelchen und Äsche
c) Gründling und Laube (Ukelei)

11. Zu welchem Fortpflanzungstyp gehört die Bachforelle?
a) Kieslaicher
b) Krautlaicher
c) Freiwasserlaicher

12. Als Laichausschlag bezeichnet man
a) eine durch das Ablaichen verursachte Hautkrankheit
b) eine krankhafte Veränderung der Fischeier
c) eine normale Hautreaktion bei bestimmten, laichbereiten Fischen

2. Gewässerkunde

13. Welcher Reaktionszustand des Wassers liegt bei einem pH-Wert von 7 vor?
a) sauer
b) neutral
c) alkalisch

14. Der Sättigungswert von Sauerstoff im Wasser ist abhängig,
a) von der Wassertemperatur
b) vom pH-Wert
c) vom Härtegrad des Wassers

15. Welche Fischarten sind für die Äschen- und Barbenregion typisch?
a) Bachforelle und Mühlkoppe (Groppe)
b) Nase und Schneider
c) Waller (Wels) und Güster

16. Welche Fischart lebt vorzugsweise in der Freiwasserzone eines Sees?
a) Brachse
b) Blaufelchen
c) Hecht

17. Welche Pflanze gehört zu den Überwasserpflanzen?
a) Tausendblatt
b) Flatterbinse
c) Wasserlinse

18. Welche Tiere sind eine wertvolle Fischnahrung?
a) Rückenschwimmer
b) Zuckmückenlarven
c) Wasserläufer

19. Welche der genannten Tiere sind Bioindikatoren für unbelastete Fließgewässer (Güteklasse I)?
a) Rote Zuckmückenlarven
b) Steinfliegenlarven
c) Wasserassel

20. Welche Eigenschaften sind für einen Renkensee charakteristisch?
a) nährstoffarm, relativ klar, sauerstoffhaltig auch in größerer Tiefe
b) nährstoffreich, flach, reich an höheren Wasserpflanzen
c) nährstoffreich, weichgründig, trüb, reich an pflanzlichem Plankton (Phytoplankton)

21. Was versteht man unter dem Begriff Sprungschicht in einem See?
a) die vorgeschriebene Tiefe unter einem Sprungbrett an ausgewiesenen Badestellen
b) den Übergangsbereich zwischen der warmen Oberfläche und dem kalten Tiefenbereich
c) die sauerstofffreie Tiefenschicht

22. Welche Organismen stehen am Anfang der Nahrungskette in den Gewässern?
a) Fischbrut
b) Einzellige Algen
c) Zooplankton

23. Der Bisam ernährt sich von
a) tierischem und pflanzlichem Plankton
b) Wasser- und Uferpflanzen und deren Wurzeln, gelegentlich auch von Kleintieren und Muscheln
c) Fischen, Amphibien und Mäusen

24. Wie jagt der Gänsesäger nach seiner Beute?
a) stehend im Uferbereich
b) schwimmtauchend, in flachen Gewässern watend
c) im Sturzflug

3. Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege

25. Welches öffentliche Interesse besteht an der fischereilichen Hege?
a) Erhaltung und Förderung eines der Größe, Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit des Gewässers angepassten artenreichen und gesunden Fischbestands
b) Förderung des Fischbestandes über die Ertragsfähigkeit hinaus
c) Förderung der Befischungsmöglichkeiten an allen Gewässern

26. Wozu dient eine Fischfangstatistik?
a) sie ist Grundlage einer fischereilichen Gewässerbewirtschaftung
b) sie wird zur Vorlage beim Finanzamt benötigt
c) sie ist der Nachweis für getätigten Fischbesatz

27. Was ist beim Erwerb von Satzfischen zu beachten?
a) alle Fische sollen gleich groß sein
b) die Fische müssen frei von Parasiten und Fischkrankheiten sein
c) die Fische sollen billig sein

28. Warum darf man in Krebsgewässer keine Aale einsetzen?
a) weil sie Nahrungskonkurrenten für die Krebse sind
b) weil sie unter anderem Krebse kurz nach der Häutung (Butterkrebse) fressen
c) weil sie schlecht abwachsen

29. Was wirkt sich in staugeregelten Fließgewässern besonders negativ auf die Tier- und Pflanzenwelt aus?
a) ein geringes Nahrungsangebot
b) die häufige Änderung des Wasserstandes
c) die Abkühlung im Winter

30. Wie kann sich eine Uferbegradigung (Längsverbau) auf den Fischbestand eines Fließgewässers auswirken?
a) bedingt durch einen monotoneren Lebensraum kommt es meist zur Verringerung der Fischarten und der Anzahl der Individuen
b) bedingt durch einen strukturreicheren Lebensraum siedeln sich verstärkt seltene Fischarten in großer Anzahl an
c) sie hat keinen Einfluss auf den Fischbestand

31. Maßnahmen zur Wiederherstellung intakter Gewässerstrukturen (Renaturierung) dienen in erster Linie
a) dem Artenschutz und Erhalt der Artenvielfalt
b) der leichteren Bewirtschaftung des Gewässers
c) der Freizeitnutzung

32. Wodurch werden Fischparasiten besonders leicht verbreitet?
a) durch Verfüttern von rohen Fischeingeweiden an Fische und Krebse
b) durch Verfüttern der Fischeingeweide an Schweine
c) durch Vergraben der Fischeingeweide

33. Welches Verhalten lässt darauf schließen, dass ein Fisch erkrankt ist?
a) Der Fisch steht in der Strömung und bewegt sich kaum.
b) Der Fisch verteidigt aggressiv seinen Unterstand gegenüber Artgenossen.
c) Der Fisch steht apathisch im Flachwasserbereich und zeigt kein Fluchtverhalten.

34. Inwiefern können Schnecken eine Gefahr für den Fischbestand darstellen?
a) als Zwischenwirte gefährlicher Fischparasiten
b) überhaupt nicht
c) als Nahrungskonkurrenten

35. Was ist zu tun, wenn beim Angeln krankheitsverdächtige Fische beobachtet werden?
a) sofort den Fischereiberechtigten verständigen
b) alle krankheitsverdächtigen Fische fangen, töten und vergraben
c) dort weiterangeln, wo keine krankheitsverdächtigen Fische zu beobachten sind

36. Müssen Sie als Fischereiausübungsberechtigter auch ein geeignetes Gefäß zur Entnahme von rechtsverwertbaren Wasserproben mit sich führen?
a) ja aber nur wenn das betreffende Gewässer mit Krankheitserregern belastet ist
b) nein, für die Entnahme von Wasserproben sind Amtspersonen erforderlich
c) ja, der Fischereiausübungsberechtigte ist verpflichtet in sehr nährstoffreichen Gewässern regelmäßig Wasserproben zu entnehmen

4. Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische

37. Für welche Angelmethode wird eine Pose (Schwimmer) verwendet?
a) Stippfischen
b) Spinnfischen
c) Fliegenfischen

38. Aus welchen Materialien werden Spinn- und Grundruten heute hergestellt?
a) Aluminium, Weichplastik
b) Glasfaser, Kohlefaser
c) Tonkinrohr, Bambus

39. Welche Kombination von Vorfachstärke und Hakengröße ist zweckmäßig?
a) Vorfachstärke 0,20 mm, Hakengröße 3
b) Vorfachstärke 0,35 mm, Hakengröße 3
c) Vorfachstärke 0,70 mm, Hakengröße 3

40. Wogegen ist eine Kunstfaserschnur empfindlich?
a) sie verrottet schnell
b) sie ist gegen Sonnenbestrahlung (UV-Strahlung) empfindlich
c) sie wetzt sich rasch ab

41. Was ist ein Schonhaken?
a) ein Doppelhaken
b) ein Haken ohne Öhr
c) ein Haken ohne Widerhaken

42. Bei welcher Angelmethode werden kleine Wobbler verwendet?
a) beim leichten Fliegenfischen
b) beim leichten Grundangeln
c) beim leichten Spinnfischen

43. Für welche Fischart ist der Blinker ein erfolgversprechender Köder?
a) Bachforelle
b) Aal
c) Barbe

44. Was versteht man unter Leerwürfen beim Fliegenfischen?
a) mehrere Wurfbewegungen hintereinander ohne Wasserberührung
b) wenn der Biss nicht erfolgreich war und der Fisch entfliehen kann
c) wenn die Fliege nicht an der Stelle aufsetzt, wo der Fisch steht

45. Welche Zusatzausrüstung gehört außer Fang- und Landegeräten unbedingt zum fischwaidgerechten Angeln?
a) Längenmaß, Hakenlösegerät
b) Ersatzteile, Ersatzrute
c) Fischwaage, Rutenhalter

46. Wozu ist es wichtig die Lage des Fischgehirns zu kennen?
a) um Gleichgewichtsstörungen bei Fischen beurteilen zu können
b) um den Fisch vorschriftsmäßig betäuben zu können
c) um ihn durch Gehirnstich ausbluten zu lassen

47. Die für Weißfische typischen Y-förmigen Gräten
a) stehen mit der Wirbelsäule in Verbindung
b) liegen zwischen den Segmenten der Rumpfmuskulatur
c) treten nur bei alten Fischen auf

48. Worauf ist beim Schlachten von forellenartigen (Salmoniden) und karpfenartigen (Cypriniden) Fischen besonders zu achten?
a) an den Kammschuppen besteht Verletzungsgefahr
b) die Gallenblase kann durch das Schlachtmesser verletzt werden
c) die Harnblase kann durch das Schlachtmesser verletzt werden

5. Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts

49. Das Fischereirecht erstreckt sich auch auf
a) Wasserpflanzen
b) Fischlaich und sonstige Entwicklungsformen der Fische sowie auf Fischnährtiere
c) die Sumpfschildkröte und Frösche

50. Ein Fischwasser tritt über die Ufer. Dürfen Vorrichtungen angebracht werden, die die Rückkehr des Wassers und der Fische in das Wasserbett verhindern?
a) nein
b) ja
c) nur mit Einverständnis des Grundstückseigentümers

51. Sind künstlich genetisch veränderte Fische als Besatzmaterial erlaubt?
a) ja, da sie besonders großwüchsig sind
b) nein, da sie sich mit den ans Gewässer angepassten Fischen vermischen oder diese verdrängen können
c) ja, wenn der Nachweis erbracht wird, dass sie eine hohe Vermehrungsrate aufweisen

52. Welcher Fisch ist nach der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG) ganzjährig geschont?
a) Bitterling
b) Kaulbarsch
c) Waller (Wels)

53. Welches Schonmaß hat der Hecht nach der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG)?
a) 45 cm
b) 40 cm
c) 50 cm

54. Welche Schonzeit und welches Schonmaß wurden in der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG) für die Barbe festgesetzt?
a) vom 1. Mai bis zum 15. Juni und 40 cm
b) vom 1. April bis zum 15. Mai und 35 cm
c) vom 1. Mai bis zum 31. Mai und 45 cm

55. Wer ist in Bayern für die Erteilung des Fischereischeins zuständig?
a) die Kreisverwaltungsbehörde
b) die Gemeindeverwaltung
c) die Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Fischerei

56. Für welchen Zeitraum gilt der Jugendfischereischein?
a) vom Tag der Ausstellung bis zum vollendeten 18.Lebensjahr
b) vom Tag der Ausstellung bis zum vollendeten 14.Lebensjahr
c) vom Tag der Ausstellung jeweils für ein Jahr

57. Darf ein Angler ein Ufergrundstück, das außer auf der Uferseite mit einem stabilen Holzlattenzaun eingefriedet ist, zum Angeln betreten?
a) ja
b) nur mit Genehmigung eines Fischereiaufsehers
c) nur mit Genehmigung des Grundstückbesitzers

58. Wem ist der Fischereischein auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen?
a) den Polizeibeamten, Fischereiaufsehern, Fischereiberechtigten und Fischereipächtern
b) den Bezirksfachberatern für das Fischereiwesen
c) den Inhabern von Fischereierlaubnisscheinen und Mitgliedern der Naturschutzwacht

59. Dürfen neben der Hegene weitere andersartige Handangeln verwendet werden?
a) nein, keine zusätzliche Handangel
b) ja, eine zusätzliche Handangel
c) ja, zwei zusätzliche Handangeln

60. Welche der nachstehenden Fischfangmethoden ist nach der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Fischereigesetzes (AVBayFiG) verboten?
a) Fang mit der Hegene
b) Fang mit lebenden Köderfischen
c) Fang mit Reusen